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Licht am Ende des Tunnels

Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung.

Dieser Spruch passt perfekt zu meiner Situation. Ich war nur noch verzweifelt! So verzweifelt, dass ich in jedem Arzt eine potentielle Gefahr sah. Ich hatte nur noch Angst und suchte keinen Arzt mehr auf.


Doch nach dem Motto „Leben ist immer lebensgefährlich“ suchte ich einen neuen Gesichtschirurgen.

Dank, unter anderem Herrn Google, fand ich dann einen berühmten Gesichtschirurgen und Professor in Zürich, der in Amerika viele Preise für seine chirurgischen Arbeiten erhalten hat. Bei ihm meldete ich mich nach drei Tagen Bedenkzeit an.


Als ich ihn das erste Mal aufsuchte, sagte mir mein total verzweifelter Verstand „Susi, alle Ärzte sind gefährlich“. Doch mein Herz und vor allem mein Bauchgefühl sagten: „Susi hier bist du bei einem guten Arzt“. Mein Verstand irrte sich in den vielen Jahren meiner Ärzte-Odyssee so oft, dass ich nun voll und ganz auf mein Bauchgefühl hörte und den Verstand ignorierte. Gott sei Dank!


Der Gesichtschirurg sah auf dem Röntgenbild, dass es im Nasenbereich im Gewebe zwei Schrauben hatte, die vermutlich für meine Schmerzen verantwortlich waren. Die hatte der frühere Chirurg bei der letzten Operation allem Anschein nach einfach vergessen. Zudem ist der gleiche Arzt für meinen schiefen Mund verantwortlich. Er hatte eine Seite des Gesichtes so malträtiert, dass ich nur noch auf einer Seite eine Nasolabialfalte hatte. Dadurch war mein Gesicht - aber vor allem mein Mund - total schief. Ständig muss ich den Leuten erklären, warum mein Mund so komisch aussieht. Ich leide wirklich darunter.


Der Professor und sein Oberarzt, auch ein bekannter Chirurg, erklärten mir alles genau, was möglich ist und was nicht. Wichtig sei auch, dass diese nutzlosen Schrauben entfernt werden, da diese das Gewebe entzünden und Beschwerden machen können, was ich ja auch spürte. Weil es in meinem Fall nicht möglich war, die kaputte Nasolabialfalte zu rekonstruieren, entschieden sie sich, meine Nasolabialfalte links zu entfernen, damit es nicht mehr ganz so auffällig sei. Auch erklärten sie mir, dass sie nicht alles in der gleichen Operation machen werden, sondern Schritt für Schritt vorgehen, damit sich das Gewebe und ich erholen können. In der jetzigen Operation war das Ziel, die Schrauben zu entfernen und die Nasolabialfalte zu entfernen. Alles Weitere werde später in Angriff genommen. Endlich Ärzte, die keine Massenabfertigungen machen und einen Plan haben, wie es weitergeht!


Am 12. Oktober um 14:30 war die Operation in der Klinik. Freundlich wurde ich empfangen. Auch auf der Abteilung herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre. Der Anstand und das Benehmen gegenüber dem Patienten waren professionell, emphatisch und mit der nötigen Distanz, die es in diesem Beruf braucht. Das Pflegepersonal behandelte mich nicht wie eine Aussätzige, auch nicht mit komischen Bemerkungen, sondern kompetent und sehr hilfsbereit.


Im Operationsraum war ich dank dem netten Empfang und dem freundlichen Personal nervös aber ohne Angst. Vermutlich nervte ich den Narkosearzt ein wenig, da ich ununterbrochen plapperte. Dies mache ich immer, wenn ich nervös bin. Doch die Narkose brachte mich zum Schweigen. 😉


Als ich im Aufwachraum erwachte, weiss ich nur noch, dass ich sofort wieder anfing zu plappern. Der Professor begrüsste mich und sagte mir, dass alles gut verlaufen sei. Nun solle ich aber nicht zu viel reden, damit die Wunde um den Mund sich nicht ständig bewege. Es versteht sich von selbst, dass ich sofort schwieg.


Auf der Abteilung wurde ich sehr gut betreut. Fühlte mich gut aufgehoben und wohl. Der Oberarzt kam noch vorbei und brachte mir die zwei Schrauben, die in meinem Gewebe waren.



Das Gewebe um die Schrauben war deswegen entzündet und sehr strapaziert.

Ich erholte mich schnell. Dies auch, weil ich nicht ständig im Halbstunden-Takt, wie im früheren Spital, von voyeuristischen Assistenzärzten, die ich nicht einmal kannte, aufgesucht wurde, die mit ihren privaten Handys jeweils Fotos von mir machten.


Tempi passati! 😊


Am Samstag konnte ich bereits nach Hause. Ich hatte null Schmerzen. Besonders erfreulich, der stechende Schmerz war weg, weil nun endlich diese Schrauben entdeckt und entfernt wurden.

Weitere Infos folgen.


Als Abschluss eine Lebensweisheit:


Akzeptiere, was ist

Lass gehen, was war

Hab Vertrauen in das, was kommt

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