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Warum?!

Autorenbild: Susi Schildknecht-GutSusi Schildknecht-Gut

Ihr fragt Euch sicher mit recht, warum meldete sich Susi zum neuen Jahr nicht? Warum erst heute?

Ganz einfach, weil ich seit ein paar Wochen in einer Warum-Phase bin. Hä? Ihr versteht nicht was ich meine? Ich weiss, ab und zu rede ich in Rätsel. Hier meine Erklärung:

 

Aber zuerst hole ich mein Versäumnis nach und wünsche euch allen nachträglich ÄS GUETS NOIS, Gesundheit, Glück und liebe Menschen, die für Euch da sind. So wie geteilte Freude doppelte Freude sein kann, ist auch geteiltes Leid eher zu ertragen, wenn man nicht alleine ist.

Danke auch, dass Ihr immer wieder in meinen Blog reinschaut und Feedbacks gebt. 😊

 

Warum Phase

Die Warum-Phase haben eigentlich vor allem kleine Kinder. Sie wollen wissen, warum der Himmel blau ist oder warum es regnet. Fragen, die geduldige Eltern meistens beantworten können. Die Warum-Phase bei Kindern macht Sinn und ist lehrreich.

 

Anders ist es, wenn Erwachsene eine Warum-Phase haben. Meistens hinterfragt man Vergangenes, was man so oder so nicht mehr zu verändern kann. Nach einer Scheidung fragen sich viele oft, warum habe ich diesen Partner bzw. Partnerin nur geheiratet?

Wer einen Unfall hatte und nun verletzt ist, fragt sich immer wieder, warum blieb ich nicht zu Hause? Man weiss, dass das Fragen nach dem Warum nichts bringt, einem nicht weiterbringt und trotzdem landet man oft in diesem Warum-Gedanken-Karussell.

 

Ich selber frage mich vor allem nach dem Warum, wenn meine chronischen Schmerzen, wie ich sie in den letzten Wochen hatte, mich müde und ausgelaugt machten. Schmerzen, die verursacht wurden durch unsachgemässe Operationen. Dank einem Arzt in Deutschland, weiss ich heute, dass diese inkompetenten Chirurgen, meine beiden Innenohren dermassen verletzt haben, dass ich nun ein Hörgerät brauche und oft auch Schmerzen habe. Diese Götter in Weiss wären verpflichtet gewesen, mir dies mitzuteilen. Nein, ich musste selber merken, dass ich fast nichts mehr höre und wunderte mich, warum? Ich dachte zuerst, dass ich nicht konzentriert zuhöre und gab mir alle Mühe, gut zuzuhören. Keine Chance, ob bei einem Vortrag oder mit Freunden im Restaurant, ich verstand oft nur einzelne Wörter. Nach einem Hörtest war klar, dass ich ein Hörgerät brauche. Die Chirurgen, denen ich dies zu verdanken habe, meinten nur, das sei eben mein Alter. Erst bei einem Arzt in Deutschland erfuhr ich dann, dass es ein Wunder sei, dass ich überhaupt noch höre. Mein Innenohr sei regelrecht „zerschnetzelt“.

 

Auch vernahm ich von anderen Ärzten, dass diese Metzger von Chirurgen, mir meinen Tränenkanal so dilettantisch entfernt haben, dass es nun unmöglich ist, mir einen künstlichen Tränenkanal einzusetzen. Deswegen tränt mein Auge ständig und ist auch oft entzündet. Ich erfuhr dann auch, dass man das rechte Auge nicht hätte entfernen müssen. Ein Wissen, dass mir heute nun nichts mehr bringt.

 

Auch mein Gaumen und Rachen wurde so malträtiert, dass ich oft Mühe beim Schlucken habe und ständig zu einem HNO-Arzt gehen muss, um vor allem den Rachen behandeln zu lassen. Ich wurde über diese Missgeschicke, die bei den Operationen geschehen sind, NIE aufgeklärt.

 

Ich geriet voll in die Selbstmitleid-Krise. Ich fragte mich ständig, warum um Himmels Willen liess ich mich von diesen Göttern in Weiss so unter Druck setzen? Warum glaubte ich ihnen, als sie mir versprachen, in spätestens einem halben Jahr sei mein Gesicht wieder so rekonstruiert, dass ich unter die Leute gehen könne, ohne aufzufallen? Warum muss ich als Schweizerin nach Deutschland gehen, um zu erfahren, was Sache ist?

 

Ein ehemaliger Karatekollege gab mir dann den Rat, ich solle an unsere OSU-Redewendung im Karate denken. Ausgesprochen klingt es „OSS“. Dieser Ausdruck bedeutet, bei Herausforderungen im Leben Widerstandsfähigkeit zu zeigen und dies mit Entschlossenheit anzupacken. Nach dem Gespräch mit diesem Kollegen war ich bereit, wieder aufzustehen und die Herausforderungen nicht zu beklagen, sondern, anzupacken.

 

Ihr seht, obwohl ich stark wirke, kämpfe und versuche nicht aufzugeben, habe auch ich meine dunklen Tage, wo mir einfach alles „stinkt“. Ich glaube diese traurigen, verzweifelten Gefühle muss man zulassen können. Ich bin überzeugt, nur wer sich ab und zu auch einmal „gehen lässt“ hat dann wieder die Kraft, aufzustehen und weiterzumachen.

 

In diesem Sinne:              OSU       💪

 
 

1 Comment


Hallo Susi,

Diese "Tiefs" kenne ich!!!

Warum??? Das habe ich nie zugelassen....

Ich sage mir, es ist alles Bestimmung, sobald man geboren wird.

Und vergleichsweise zu Anderen, geht es mir ja noch entsprechend gut....

Dank der modernen medizinischen Fortschritte!!

Sei gedrückt :-)

Es kommen immer wieder bessere Tage!!!

Liebe Grüsse

Michaela

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