Susi Schildknecht-Gut

17. Jan. 20213 Min.

Endlich ein guter Hörakustiker

Ein Antibiotikum, welches mir ein Assistenzarzt vor ein paar Jahren in einem Spital verordnete, hat mir mein Gehör für immer geschädigt. Leider hat mich der Arzt darüber nicht aufgeklärt, denn dann hätte ich nämlich dieses Medikament nicht genommen. Mein Gehör war nie super gut, doch immer genug gut, um alles normal zu verstehen. Als ich dann bereits im Spital merkte, dass ich ständig die Pflegefachleute fragen musste, was sie gesagt hätten, dachte ich an einen Pfropfen im Ohr. Eine Pflegefachfrau klärte mich dann auf, dass vermutlich das Antibiotikum schuld an meinem schlechten Gehör sei. Es schädige das Gehör und man könne im schlimmsten Fall sogar davon taub werden. Ich verlangte dann den Arzt zu sprechen, der mir dies einfach ohne Aufklärung verschrieben hatte! Ich geigte ihm meine Meinung, doch den Schaden hatte ich bereits. Im Rhetorikclub war es sehr schlimm für mich. Die Reden sind immer interessant und unterhaltsam. Leider verstand ich fast nichts mehr. Auch sonst, musste ich beim Fernsehen, die Lautstärke immer lauter stellen. René konnte nur noch mit Hörstöpsel mit mir einen Film schauen. Nur noch ein Auge und nun noch schwerhörig. Ich verstehe nicht, dass ein Assistenzarzt einfach so Medikamente verordnen kann, ohne mich über die Folgen aufzuklären!

Weil es mir peinlich war, ständig die Leute zu fragen, „was hast du gesagt“, sagte ich zum Teil einfach ja oder nickte oder sagte sonst was Nichtssagendes bei Gesprächen. Weil ich zum Teil ein paar Worte verstand, bastelte ich mir jeweils das Gesagte vom Gegenüber selber zusammen. Oft gelang dieser Trick, aber natürlich nicht immer. Es kam der Tag, wo mein Mann sagte, so geht es nicht mehr weiter. Ich ging nicht mal mehr in den Rhetorikclub, weil ich einfach die Reden nicht mehr akustisch verstand. Da ich ständig immer wieder im Spital war und bin hatte ich einfach keine Kraft, mich noch um mein Gehör zu kümmern. Ich fand dann per Flyer einen Hörakustiker in Zug. Mich empfing ein sehr selbstsicherer, etwas arroganter Mann, der mir ein Programm herunterleierte, was er alles für Tests und Trainings mit mir machen werde, bevor er mir ein Testgerät (dies versprach er im Flyer) gebe. Da ich noch nie bei einem Hörakustiker war, dachte ich, dies müsse so sein und dies sei von der IV verlangt. Dass diese Tests nicht verlangt wurden und vor allem, weder die Krankenkasse noch die IV zahlten, sagte er mir nicht.

Wochenlang musste ich nun dorthin gehen irgendwelche komische Hörtrainings machen und sonstige Tests. Weder den Sinn noch sonstige Erklärungen bekam ich dazu. Einmal konnte ich dann ein Gerät ausprobieren, doch es fiel mir immer wieder aus dem Ohr. Auf meine Frage, ob es denn nicht etwas gäbe, dass besser im Ohr hält, meinte er, ich könne ja Pflaster zum kleben nehmen.

Als es dann endlich definitiv zu den Hörgeräten ging, zeigte er mir nur die ganz teuren ab 9000 Franken. Ich fragte dann, ob es denn nicht auch günstigere gebe, da zeigte er mir eines für 7000 Franken. Das sei das Günstigste. Alle Hörgeräte seien in dieser Preisklasse. Er schaute meinen Mann an und meinte, sollte für sie doch kein Problem sein, oder? Gott sei Dank sagte mir mein Bauchgefühl, dass dieser Typ ein grosses Maul hatte aber von Kompetenz konnte keine Rede sein. Ich ging nicht mehr hin.

Mein zweiter Versuch war dann in Basel, bei der Hörberatung Schwob, an der Nadelberg 13.

Langsam meine Heimat 😉

Schon das erste Treffen war ein grosser Unterschied zum vorherigen Hörakustiker. Herr N. Schwob zeigte mir verschiedene Hörgeräte, wusste von allen, die Vor- und Nachteile und in der Preisklasse zwischen 1600 bis 3000 Franken. Er nahm sich sehr viel Zeit. Man spürte, hier ist einer, der seinen Beruf liebt und sehr kompetent ist. Danach erklärte er mir, dass er nun die Grösse meiner Ohrmuschel nehmen müsse, damit dann das Hörgerät auch richtig sitze. Er füllte mein Ohr mit einer Art Silikon-Paste, die sich dann verfestigte und mit der er dann ein Original anfertigen lassen konnte. Auch eine Art durchsichtiger Silikon. Eine Woche später bekam ich ein Testgerät. WOW! Was für ein schönes Gefühl, wenn man plötzlich wieder alles hört. Weil man die genaue Passform meiner Ohrmuschel hatte, hielt und hält das Hörgerät perfekt und fällt nicht immer aus dem Ohr.

Es zeigte mir wieder einmal mehr, dass man auf sein Bauchgefühl hören muss. Hier bei Herrn Schwob fühle ich mich wohl und habe Vertrauen. Auch die vielen Hörgeräte sind Top!

Susi hört wieder gut! 😊 Danke Herr Schwob! 🙏

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