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AutorenbildSusi Schildknecht-Gut

Wenn überforderte Ärzte am Fließband operieren

Liebe Alle

Da verspreche ich, euch regelmässig im Blog am Laufenden zu halten, wie es mit der Wiederherstellung des Gesichtes geht. Dann ist plötzlich Funkstille. Tut mir leid, doch, ich war in einem solch verzweifelten Loch, dass ich einfach nicht mehr erzählen mochte.


Von 2020 Februar bis 2021 März war die Wiederherstellung der Nase an der Reihe. Ein Arzt, der sich selber eine Koryphäe für Nasenrekonstruktionen nennt, schlug mir diese Nasenoperation vor. Es werde aber bis Sommer dauern, da es noch zwei drei Nachkorrekturen brauchen werde. Dies war für mich klar. Auch klar, dass diese rekonstruierte Nase nicht mehr so wird wie meine frühere, damit konnte ich leben. Ich war bereit!


Zwei Jahre eine Nasen Operation nach der anderen. Von jeder Operation brauchte es Nachkorrekturen, da der Chirurg irgendwas jeweils während dem Eingriff übersah oder nicht bei der Sache war. Wie ich später erfuhr liebt er das operieren so, dass er jeweils am gleichen Tag mehrere Operationen freiwillig einplante. Klar, dass man dann in den Stress kommt, wenn eine komplexe Operation wie bei mir länger dauert. Dann macht man halt ganz schnell damit man zur nächsten lukrativen Operation springen kann.


Was ist geschehen?

Die Rekonstruktion der Nase ist trotz zwei Versuchen misslungen. Zwei Jahre an mir rumoperiert mit dem Ergebnis, dass ich nun mehr Schmerzen, mehr Entstellungen und immer noch keine Nase habe.


Was geschah?

Die zwei Versuche sind nicht wegen normalen Komplikationen gescheitert, sondern, weil dieser Arzt, der oft einen übermüdeten gestressten Eindruck machte, überfordert war. Anstatt, dass er dies zugab und Hilfe bei erfahrenen Kollegen holte, operierte er einfach drauflos. Er spritzte Eigenfett in die neu Rekonstruierte Nase und machte dann noch einen Schnitt von aussen bei der Nasenspitze. Dies, weil ein Knöchli etwas auf die Haut drückte. Obwohl abgemacht die Korrektur von innen her zu machen und kein Eigenfett zu benützen.

Ein Gesichtschirurge in Deutschland, den ich um eine Zweitmeinung bat, riet dringend ab, einen Schhnitt von aussen bei der Nasenspitze zu machen, dies müsse man von innen her korrigieren. So bleibe die Haut intakt. Auch Eigenfett spritzen empfahl er nicht, da die neue Nase so etwas nicht verkraften kann. Der Nasenarzt versprach mir, kein Eigenfett zu benützen und die Korrektur der Nasenspitze von innen her zu machen. Es sei schon so, dies sei sicherer, meinte er noch.


Als ich erwachte, wurde mir erzählt, dass mein Arzt nun doch Eigenfett gespritzt hätte und die Korrektur nun doch von aussen her machte, indem er einen Schnitt in den Nasenspitz von aussen machte. Er sei im Stress gewesen, da er bereits zur nächsten Operation gehen musste. Die Korrektur von innen zu machen, hätte länger gedauert. Es kam wie es kommen musste, die Nase vertrug das Eigenfett nicht und der Schnitt in den Nasenspitz eiterte und die Nase starb buchstäblich ab. Ein paar Monate später, beim zweiten Versuch, geschah während der Operation ein „Missgeschick“. Während der Operation wurde eine Vene falsch gelegt. Die Koryphäe von Arzt, vermutlich übermüdet und bereits bei der nächsten Operation mit den Gedanken, merkte dies nicht. Deswegen lief nun alles Blut in die neue Nase ohne, dass es ablaufen konnte. Da der Arzt mich erst einen Tag später auf der Abteilung besuchte, bemerkte er es sehr spät. Obwohl ich eben gefrühstückt hatte, wurde ich sofort in den Operationsaal gefahren, es gab eine Notoperation. Meint ihr, der Arzt hätte mir vorher erklärt, was los ist? Nichts einfach nichts.


Ich erwachte in der Überwachungsabteilung. Dort kam dann ein Assistenzarzt, der mir sehr betroffen erklärte, dass während der Rekonstruktion der Nase ein Missgeschick geschehen sei, dass nicht hätte geschehen dürfen. Eine Vene sei falsch gelegt worden. Auf diese Weise floss alles Blut in die Nase. Da das Blut nicht ablaufen konnte, gab es einen Stau und die Nase schwoll voll an und platzte bereits ein wenig. Man habe nun versucht die Nase zu retten indem man das Blut ablaufen liess und die Vene nun an den richtigen Ort platzierte. Als dann wieder einen Tag später der Nasenarzt kam ich ihn fragte, was denn passiert sei, war seine blasierte Antwort: Mit Komplikationen müsse man rechnen ich hätte ja unterschrieben. Ja, ich habe unterschrieben aber nicht für Fehler oder Missgeschicke des Arztes. Doch leider ist der Arzt bis zum geht nicht mehr geschützt. Wenn es ihm zu brenzlig wird, rennt er sofort zur Spitaljuristin und bittet um Hilfe. Dann versucht man den Patienten ruhig zu stellen, gelingt bei mir nicht! Die Nase starb ab und eiterte. Man musste alles entfernen. Nun bin ich noch entstellter als vorher, da er meinen Mund zusätzlich entstellte. Dabei versprach er mir hoch und heilig, dass er beim Mund nichts mache, er operiere ja eine Nase. Dies war meine Bedingung für die Rekonstruktion der Nase. Der Mund war noch total unversehrt und dies wollte ich verständlicherweise so beibehalten. Auch habe ich seit seinen misslungenen Operationen viel mehr Beschwerden und Schmerzen als vorher. Von 2020 bis 2021 operierte er an mir herum. Mindestens 10 Operationen. Ständig machte er eine Operationen nach der anderen, danach folgten Nachkorrekturen an Nachkorrekturen.


Versteht mich richtig, nicht, dass die Operationen nicht gelungen sind, macht mich in erster Linie wütend, sondern, dass nun versucht wird, auf subtile Art mir die Verantwortung fürs Nichtgelingen zu geben. Der Arzt sagte mir auch, „Sie tragen die Verantwortung, sie wollten ja die Operation“.

Wie abgehoben muss man sein, wenn ein Arzt bei Nichtgelingen der Operation so mit dem Patienten spricht? Er hat mir diese Operation empfohlen. Klar, wollte ich diese Rekonstruktion, ich habe ja keine Nase mehr!


Man engagierte dann im Spital einen Zahntechniker. Der versuchte ein paar Monate lang eine Epithese zu machen. Er erzählte mir, dass er so was noch nie gemacht hätte aber diese Epithese nun versuchen müsse, weil er hier angestellt sei. Ja, obwohl er monatelang dran war, klappte es nicht. Die Epithese war viel zu hart und dick und schürfte mir die Haut auf. Das Schlimmste aber war, dass sie mir ständig vom Gesicht wegspickte. Der Zahntechniker meinte dann, ich solle mich einfach nur wenig bewegen, wenn ich die Epithese trage. Nach dieser Bemerkung wusste ich, dass ich es mit einem total überforderten Zahntechniker zu tun hatte, der vielleicht Zähne machen kann aber keine Ahnung von Gesichtsepithesen hat.


Ohne mich genau aufzuklären ohne andere Optionen vor der radikalen Operation im 2018 zu versuchen, schnitten mir Chirurgen ohne auf Lebensqualität zu achten das halbe Gesicht weg. Sie weigerten sich vor der Operation eine Zweitmeinung einzuholen, warum weiss ich nicht. Man sagte mir vor der Operation im 2018, man werde „nur“ die Nase und das Auge amputieren. Erwacht bin ich mit einem halben Gesicht.


Irgendwie habe ich den Verdacht, dass die Ärzte versuchen mich zu zermürben, in der Hoffnung, dass ich aufgebe, da sie keine Ahnung haben, wie es weitergehen soll. Doch, dies klappt bei mir nicht! Je mehr, dass man versucht mich zu brechen, desto mehr Überlebenswille bekomme ich.


Wie sagte schon Nietzsche:

„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker!“ 💪

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